

Peking und Washington hatten seit der Eskalation im Handelsstreit im April jeweils demonstrativ Stärke signalisiert. Doch jüngste Wirtschaftsdaten Chinas zeigten bereits, dass der Handel mit den USA im April eingebrochen war und die Container-Buchungen in die USA stark fielen. Die Stimmung im produzierenden Gewerbe trübte sich ein.
China kämpft ohnehin schon länger mit wirtschaftlichen Problemen im Inland, obwohl die herrschende Kommunistische Partei für dieses Jahr erneut ein ambitioniertes Wachstumsziel von rund fünf Prozent anpeilt. Das drängendste Problem ist der schwache Konsum, den Peking bislang kaum in Gang bekommt. Zudem plagt das Land eine hohe Arbeitslosenrate unter jungen Menschen.
China und die USA haben im laufenden Handelsstreit am letzten Sonntag eine Senkung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung der beiden grössten Volkswirtschaften der Erde hervorgeht, gilt die Regelung vorübergehend für 90 Tage.
Demnach sinken US-Zölle auf chinesische Importe auf 30 Prozent. Zuvor lagen diese bei 145 Prozent. Die Aufschläge Pekings gegen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen von 125 Prozent auf 10 Prozent zurück.
An den internationalen Aktienmärkten sorgte die Nachricht für kräftige Kursgewinne. Der Kurs des Euro geriet zum US-Dollar hingegen unter Druck.