Elektromobilität und Aluminium
Reduktion des Fahrzeuggewichts und grössere Reichweite
Die Schweiz will die Elektromobilität fördern. Bis ins Jahr 2022 soll der Anteil der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge auf 15 Prozent erhöht werden. Rund 50 Organisationen und Unternehmen haben Ende 2018 ein entsprechendes Massnahmenpaket unterzeichnet. Dieses ehrgeizige Vorhaben hat auch Folgen für Aluminium – das Metall gewinnt weiter an Bedeutung.
Themen wie Klimaneutralität, Klimaschutz und nachhaltige Produktion gewinnen in Zeiten steigender Co2-Emissionen und knapper werdenden Ressourcen immer mehr an Bedeutung – so auch die Elektromobilität. Auf den Schweizer Strassen waren zwar 2018 noch immer hauptsächlich Benziner und Dieselautos unterwegs. In der Schweiz waren Ende 2018 nur gerade 19’200 Fahrzeuge von insgesamt 4,6 Millionen gemeldeten Personenwagen reine Elektroautos.
Das entspricht knapp 0,42 Prozent. Elektroautos werden aber trotzdem immer wichtiger: Ihr Anteil bei den Neuzulassungen stieg 2018 auf rund 1,8 Prozent. Damit wurden erstmals mehr als 5000 Elektroautos zugelassen. Auch in den Segmenten Personen- bzw. Sachentransportfahrzeug haben die Neuzulassungszahlen in den letzten Jahren zugenommen.
Bessere elektrische Vernetzung und Wärmeregelung
Mit dieser Entwicklung gewinnt auch Aluminium an Bedeutung. Das Metall kommt bereits heute beim Bau von Diesel- und Benzinfahrzeugen vermehrt zum Einsatz, beispielsweise im Motorblock und im Getriebe (siehe Box). Bei Elektroautos – und insgesamt bei der Elektromobilität – ist der Leichtbau zentral. Bei Elektroautos bestehen der Batteriekasten sowie die Karosserie aus Aluminium. Der Grund: Das Metall reduziert das Fahrzeuggewicht und ermöglicht dadurch eine grössere Batteriereichweite.
Aluminium wird gemäss Experten zudem die kupferbasierten Lösungen in Elektrofahrzeugen, wie sie heute oft zur Anwendung kommen, längerfristig verdrängen. Denn Aluminium verfügt über eine sehr hohe elektrische wie auch thermische Leitfähigkeit. Das bringt Vorteile für die elektrische Vernetzung, die Wärmeregelung und den Stromspeicher im Fahrzeug. Für die Lebensdauer und die Reichweite von E-Autos ist eine gezielte Kühlung oder Heizung der Batterien entscheidend.
65 Massnahmen zur Förderung der Elektromobilität in der Schweiz
Auf den Schweizer Strassen sollen künftig mehr Elektrofahrzeuge rollen. Das wollen rund 50 Unternehmen und Organisationen – unter anderem aus der Automobil-, Elektrizitäts- und Immobilienbranche – sowie Vertreter des Bundes, der Kantone und Städte. Gemeinsam mit der damaligen Bundesrätin Doris Leuthard haben sie sich Ende 2018 einem ambitionierten Ziel verschrieben:
Bis ins Jahr 2022 soll sich der Anteil der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge auf 15 Prozent erhöhen. In der «Roadmap zur Förderung der Elektromobilität 2022» wurden darum 65 Massnahmen festgehalten. Diese umfassen unter anderem die Entwicklung von Elektrofahrzeugen für den Markt, die Ausarbeitung von Anreizen und Rahmenbedingungen, welche die Elektromobilität begünstigen, sowie die Themen Infrastruktur und Ladestationen.
Mehr Ladestationen sind gefragt
Gerade die Ladestationen sind bis heute ein Stolperstein für die Elektromobilität. Zwar verfügt die Schweiz mit rund 2800 Stationen mit über 7000 Anschlüssen über eines der dichtesten Netze weltweit. Dennoch sind in diesem Bereich längerfristig Verbesserungen nötig. Vor allem Schnell-Ladestationen gibt noch nicht genug. Dabei handelt es sich um Stationen, an denen das Auto in 30 Minuten bis zu 80 Prozent aufgeladen werden kann.
Die Vorteile von Aluminium für die Elektromobilität:
- Reduktion des Fahrzeuggewichts
- grössere Batteriereichweite
- sehr hohe elektrische wie auch thermische Leitfähigkeit
- ideale elektrische Vernetzung
- gute Wärmeregelung
Der Einsatz von Aluminium im Leichtbau hat nicht nur bei Elektroautos einen positiven Effekt, sondern auch bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sowie Zügen, Flugzeugen und Schiffen. Die Verwendung des leichten Metalls senkt die CO2-Emmissionen deutlich: Bei einem durchschnittlichen PKW spart eine Reduktion des Gewichts um 100 Kilogramm rund 4 Liter Benzin auf 1000 Kilometer.